Linz: Barockstadt mit modernem Flair

Linz ist vor allem für seine barocke Architektur, moderne Kunstmuseen und – natürlich – die berühmte Linzer Torte bekannt.

Die Hauptstadt Oberösterreichs, nur gut eine Stunde von Wien entfernt, ist touristisch noch recht unentdeckt.

Doch das macht sie umso reizvoller. Die überschaubare Innenstadt lässt sich bequem zu Fuß auf einem Stadtrundgang zu den schönsten Linz Sehenswürdigkeiten erkunden.

Von der Linzer Altstadt führt er dich über den Pöstlingberg mit seiner herrlichen Aussicht bis ans Donauufer.

Stadtrundgang zu den Linz Sehenswürdigkeiten

Am besten beginnst du deinen Stadtrundgang am Hauptplatz, dem Herzen von Linz. Er ist einer der größten und schönsten innerstädtischen Plätze Europas.

Hier findest du prachtvolle Bürgerhäuser, von denen einige aus dem 16. Jahrhundert stammen, und heute charmante Cafés, Restaurants und Geschäfte beherbergen.

Der Hauptplatz von oben, © Linz Tourismus_Kurt Hoerst

Im Zentrum steht die Dreifaltigkeitssäule, ein barockes Meisterwerk, das 1723 als Dank für das Ende der Pest errichtet wurde.

Ein Linz Geheimtipp ist der Transzendenzaufzug der Kunstuniversität. Dieser Glasaufzug ragt etwa 30 Meter über das Dach des Gebäudes hinaus und bietet einen grandiosen Rundumblick über die Innenstadt und die Donau.

Zwar kann man nicht aussteigen, doch der kurze Blick lohnt sich. Der Aufzug ist von Montag bis Freitag zwischen 11:00 und 17:00 Uhr kostenlos zugänglich. Frage dafür am Empfang der Kunstuniversität nach, ob du ihn nutzen kannst. Da er der Kunstuniversität als Lastenaufzug dient, ist das nur eingeschränkt möglich.

Nachdem du dir mit dem Transzendenzaufzug einen Überblick über die Stadt verschafft hast, setzen wir unseren Stadtrundgang zu den Linz Sehenswürdigkeiten fort und verlassen den Hauptplatz in Richtung Osten, wo wir in die Hofgasse einbiegen.

Hier betrittst du die verwinkelten, kopfsteingepflasterten Gassen der Linz Altstadt. Linker Hand kommst du am Keplerhaus vorbei. In diesem Haus lebte der berühmte Astronom Johannes Kepler von 1622 bis 1626.

Heute befindet sich im Erdgeschoss ein hübsches Schmuckgeschäft, das handgefertigten Schmuck aus Donausteinen anbietet.

Die schöne Hofgasse führt in die Linz Altstadt

Am kleinen Platz Hofberg erwartet dich ein modernes Highlight: der Lichtbrunnen, eine Säule, die im Dunkeln selbstständig Strom erzeugt. Besonders auffällig ist auch das barocke Apothekerhaus, das ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammt.

Weiter geht es die Hofgasse bergauf zum Schloss Linz, das die Altstadt überragt. Die historische Festung stammt aus dem 9. Jahrhundert und verwaltet heute das modern gestaltete Schlossmuseum, das Exponate zur Geschichte, Archäologie und Naturkunde Oberösterreichs zeigt.

Vor dem Museumscafé und dem Modell von Linz vor 1800 liegt die Terrasse mit der Aussichtsplattform, von der du die beste Aussicht auf Linz und die Innenstadt genießen kannst – und das völlig kostenlos.

Die beste Aussicht auf Linz: von der Terrasse des Museumscafés

Vielleicht möchtest du im Museumscafé eine kurze Pause einlegen. Danach nimmst du den Aufzug vom Café nach unten zum Tummelplatz.

Von hier aus läufst du zum ehemaligen Marktplatz an der Hahnengasse und biegst rechts in Altstadt ein.

Diese Gasse mit ihrem Kopfsteinpflaster und den kleinen Geschäften hat mir besonders gut gefallen.

Außerdem liegt hier ein weiterer Linz Geheimtipp versteckt: direkt vor der Cocktailbar an der Ecke geht es links durch einen unscheinbaren Durchgang in einen Innenhof.

In diesem Durchgang entdeckst du eine Büste von Mozart an der Wand und kannst per Knopfdruck die Eingangsmelodie seiner in Linz komponierten Symphonie anhören.

Mozart schrieb diese Linzer Symphonie 1783, als er mit seiner Frau Constanze zu Gast bei Graf Thun in Linz war und in diesem Haus gewohnt hat.

Am besten läufst du durch den Innenhof des Mozarthauses durch und verlässt ihn auf der rückwärtigen Seite. Jetzt schaust du direkt auf das prachtvolle Landhaus, den Sitz der oberösterreichischen Landesregierung.

Durch das große Tor gelangst du in den Innenhof mit seinen Torbögen und dem Brunnen in der Mitte. Du kannst das Landhaus durchqueren und auf der anderen Seite verlassen.

Dort findest du die Überreste der alten Steinbrücke aus dem Jahr 1632, die bei Bauarbeiten freigelegt wurde. Diese Brücke führte einst über den Wassergraben vor dem Landhaus.

Nun überquerst du die breite Straße mit dem Namen Promenade und biegst in die Herrenstraße ein.

Nach etwa 100 Metern erreichst du auf der rechten Seite die Promenaden Galerien. Hier lohnt sich ein Blick besonders für Mural-Liebhaber. Im Innenhof der Galerien findest du mehrere beeindruckende Wandgemälde.

Weiter entlang der Herrenstraße stößt du auf der linken Seite auf den barocken Bischofshof, den Sitz des Diözesanbischofs, erbaut zwischen 1719 und 1726. Schau dir mal die beeindruckende hözerne Eingangspforte an.

Direkt gegenüber liegt die berühmte Konditorei Jindrak, die Heimat der Linzer Torte. Hier solltest du unbedingt ein Stück der süßen Spezialität probieren. Das gut gehütete Rezept wird täglich frisch zubereitet und schmeckt köstlich.

Der Herrenstraße folgend biegst du nun nach rechts in die Baumbachstraße ab und läufst weiter zum Mariendom, den du nun von der Rückseite betrittst und somit den besten Blick auf den großzügigen Innenraum genießt.

Dies ist die größte Kirche Österreichs – dem Fassungsvermögen nach.

Denn: Im Wettstreit mit dem Stephansdom in Wien durften die Linzer ihren Dom nicht höher bauen. So misst der Mariendom „nur“ 134,5 Meter -und damit 2 Meter weniger als der Stephansdom-, jedoch haben die Linzer ein über zwei Meter hohes goldenes Kreuz auf die Turmspitze gesetzt und damit den Wienern ein Schnippchen geschlagen.

Die prachtvollen Glasfenster und die neugotische Architektur machen den Dom besonders sehenswert.

Du kannst auch die Turmgalerie in 68 Meter Höhe besuchen und eine atemberaubende Aussicht genießen. Allerdings ist der Besuch nur zu eingeschränkten Zeiten und im Rahmen einer Führung möglich.

Vom Mariendom führt unser Stadtrundgang zu den schönsten Linz Sehenswürdigkeiten zurück zum Hauptplatz.

Hier wartet das nächste Linz Highlight auf dich: Eine Fahrt mit der berühmten Pöstlingbergbahn, eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt.

Sie bringt dich in etwa 20 Minuten auf den Pöstlingberg, der mit seiner Wallfahrtsbasilika „Sieben Schmerzen Mariä“ die Stadt überragt. Der Pöstlingberg gehört definitiv zu den Linz Sehenswürdigkeiten, die du unbedingt besuchen solltest.

Du kannst einen kurzen Spaziergang auf dem Berg unternehmen oder – vor allem für Familien interessant – eine Rundfahrt mit dem Drachenexpress durch die Grottenbahn machen. Auch kannst du im Café Jindrak eine Pause einlegen und hier eine Linzer Torte probieren. Aber vor allem genießt du von hier oben einen herrlichen Blick über die ganze Stadt und die Donau.

Nach der Rückkehr ins Zentrum führt unser Stasdtrundgang zu den Linz Sehenswürdigkeiten am Donauufer entlang. Zuerst kommst du am modernen Gebäude des Lentos Kunstmuseums vorbei. Der Bau sieht aus wie ein großer Bilderrahmen und beherbergt Werke von Klimt, Kokoschka und Schiele. Besonders bei Nacht ist die beleuchtete Fassade beeindruckend.

Weiter entlang der Donau erreichst du den Donaupark mit dem Brucknerhaus, einer beliebten Oase für Einheimische und Besucher. Im Sommer lädt die Bar Sandburg direkt am Donauufer zu einer Pause ein, wo du Strandatmosphäre mitten in der Stadt genießen kannst.

Den Abschluss deines Rundgangs bildet das Ars Electronica Center auf der anderen Seite der Donau. Dieses „Museum der Zukunft“ zeigt auf künstlerische Weise, wie Technologie den Alltag beeinflusst. Besonders beeindruckend ist der Deep Space 8K, eine interaktive Installation mit 3D-Animationen. Ich empfehle dir eine Highlight-Führung, die etwa eine Stunde dauert und 5 € kostet (zusätzlich zum Eintritt, der in der Linz-Card enthalten ist, siehe unten).

Restaurant-Tipps

Um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, habe ich zwei Vorschläge für dich: Das Stieglbräu zum Klosterhof serviert traditionelle österreichische Küche in einem idyllischen Gastgarten.

Oder du genießt die Aussicht in der Rooftop7 Bar im Hotel Schwarzer Bär, die feine Drinks und leckere Crossover-Küche anbietet.

Linz Tipp: die Linz-Card

Wenn du in Linz die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt und mindestens einen Museumsbesuch planst, lohnt sich der Kauf der Linz-Card.

Sie kostet für einen Tag 16,00 € und für 2 Tage 27,00 € (Stand: Sept. 2024) und beinhaltet die folgenden Leistungen:

• Freier Eintritt in Museen und Ausstellungen
• Freie Fahrt mit Bus und Straßenbahnen der Linz AG Linien in der Kernzone Linz
• Ticket für eine Berg- und Talfahrt mit der Pöstlingbergbahn (das Ticket ist in der Tourist Information am Hauptplatz gegen Vorlage der Linz-Card abzuholen)
• Ermäßigungen auf touristische Leistungen und Ausflugsziele
• Donau-Kultur-Bonus im Wert von 10 €

Du erhälst die Linz Card in der Tourist Information am Hauptplatz und in ausgewählten Linzer Museen und Hotels.

Mit der Linz Card erhälst du außerdem eine Ermäßigung auf einen geführten Stadtrundgang, den du ebenfalls in der Tourist Information buchen kannst und der dem hier beschriebenen Stadtrundgang zu den Linz Sehenswürdigkeiten entspricht.

Hoteltipp: Best Western Spinnerei

Der Neuzugang der Best Western Gruppe liegt im Ortsteil Ebelsberg, südlich der Innenstadt und ist vom Bahnhof aus mit der Straßenbahn bequem erreichbar, die Station liegt unmittelbar gegenüber des Hotels.

Das Designerhotel Best Western Hotel Spinnerei Linz ist schlicht und modern ausgestattet und verfügt über einen schönen Garten und eine Dachterrasse.

Das stilvolle italienische Restaurant bietet ein frisches und reichhaltiges Frühstücksbuffet und abends die beste Pizza, die ich seit langem gegessen habe!!

Es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten im Innenhof oder der Garage, das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit, die Zimmer sind hell und minimalistisch eingerichtet und groß.

Fazit

Linz ist im Vergleich zu Wien, Salzburg und Innsbruck weniger touristisch, was es angenehm ruhig und entspannt macht. Allerdings sind nicht alle Attraktionen täglich geöffnet, daher lohnt sich eine vorherige Planung.

In meinen Augen reichen für einen Besuch ein bis zwei Tage aus. Die Stadt eignet sich auch hervorragend als Zwischenstopp auf dem Weg nach Süden, etwa nach Kärnten oder Südtirol.

Hinweis zur Transparenz: Ich wurde freundlicherweise vom Best Western Hotel Spinnerei Linz zu dieser Recherchereise eingeladen. Die von mir in diesem Beitrag geäußerte Begeisterung entspricht jedoch meiner Meinung und wurde dadurch nicht beeinflusst. Ich empfehle wie immer nur Dinge, von denen ich überzeugt bin.

Hi, ich bin Sabine,

reisesüchtig und fernwehgeplagt.

Als ausgebildete Touristikerin habe ich mich auch beruflich immer mit dem Reisen beschäftigt. Mit meinen authentischen Erfahrungsberichten und Tipps möchte ich deine Reiseplanung erleichtern.

Denn soviel ist sicher: Reisen tut immer gut. (Voltaire)

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