[In Zusammenarbeit mit der externen Autorin Elisa Bastian]
Wenn ein Kind zum ersten Mal in seinem Leben eine Nacht in einem Zelt verbringt, ist das ein sehr spannender Moment. Die gewohnte Bequemlichkeit bleibt zu Hause. Das „Bett“ steht quasi unter freiem Himmel. Nur eine dünne Zeltplane trennt den Schlafplatz von der freien Natur. Das ist echtes Abenteuer, wie es die meisten Kinder nur aus Filmen kennen.
Camping ist eine schöne Gelegenheit für die ganze Familie, gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen und dabei das einfache Leben zu genießen. Campingurlaub hat einen gewissen Duft nach Freiheit. Da will eigentlich niemand mehr in ein Hotel. Doch der Urlaub im Zelt mit Kindern hat auch ein paar Stolperfallen parat. Damit der Urlaub am Ende nicht zum Horror-Trip wird, gibt es hier ein paar Tipps.
Verschiedene Zeltarten – ein kleiner Überblick
Beim Zelten geht es darum, fernab von Häusern, mitten in der Natur zu sein. Wer zu Fuß unterwegs ist, hat meist eine weniger umfangreiche Ausrüstung dabei als Camping-Urlauber im Auto. Je nach Platzangebot kommt für die Übernachtung nicht jedes Zelt infrage. Es gibt verschiedene Varianten, die sich in Form aber auch in der Art des Aufbaus voneinander unterscheiden.
1-Personen-Leichtgewichtzelte
Leichtgewichtzelte sind etwas für Trekkingtouren und für alle, die mit leichtem Gepäck reisen. Das Zelt ist klein, leicht und hat ein kompaktes Packmaß. So braucht es nur wenig Platz im Gepäck, bietet aber dennoch ausreichend Platz zum Schlafen für eine Person.
Trekkingzelte
Für größere Touren eignen sich Trekkingzelte, die gewichtsoptimiert sind. Das Eigengewicht ist extrem gering, die Zelte sind sehr kompakt. Dennoch handelt es sich um widerstandsfähige Zelte. Hochwertige Materialien und eine durchdachte Konstruktion sorgen einen sicheren Schlafplatz auch bei schlechterem Wetter.
Wurfzelte
Wurfzelte zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich unkompliziert und superschnell aufbauen lassen. Es entfaltet sich selbst. Wenn das Zelt steht, sind nur noch ein paar Heringe und Abspannleinen notwendig, um es im Boden zu verankern. Wurfzelte gibt es in einigen verschiedenen Bauformen, doch alle teilen die Eigenschaft sehr kompakt und leicht zu sein. Diese Zelte sind besonders bei Festivals sehr beliebt, aber auch wenn der Nachwuchs im eigenen kleinen Zelt schlafen will.
Kuppelzelte
Kuppelzelte sind auch unter dem Namen Iglu-Zelt bekannt. Sie zeichnen sich durch ein überkreuztes Gestänge aus. Die Konstruktion ist selbsttragen. Das Zelt lässt sich in aufgebautem Zustand einfach verschieben. Die Eigen- und Windstabilität ist beachtenswert hoch. Auch hier ist nur noch eine Verankerung im Boden notwendig.
Campingzelte
Campingzelte bieten sich für einen längeren Aufenthalt an einem Ort an. Sie lassen sich schnell auf- und wieder abbauen, haben ein großes Platzangebot und sind sehr komfortabel. Für viele ist das Campingzelt der erste Schritt zum Camping-Fan. Es ist wesentlich günstiger als ein Wohnmobil oder ein Wohnwagen, bietet aber dennoch Komfort und Spaß auf dem Campingplatz.
Tunnelzelte
Tunnelzelte sind meistens zylinderförmig und nicht selbsttragend. Damit das Zelt stehen bleibt, sind einige Heringe notwendig. Außerdem ist eine seitliche Abspannung erforderlich. Platz entsteht durch ein Vorzelt, in dem sich das Gepäck verstauen lässt. Es bietet auch Platz bei Regenwetter.
Familienzelte
Familienzelte bieten mehreren Personen Platz. Es gibt sie für bis zu zehn oder elf Personen. Familienzelte sind sehr komfortabel und meist viel größer als normale Zelte. Mit Fenster ausgestattet kommt sogar Tageslicht ins Zelt. Sie sind innen so hoch, dass die meisten Erwachsenen darin aufrecht stehen können. Im Inneren gibt es getrennte Schlafkabinen und einen Aufenthaltsraum. Der Komfort hat seinen Preis. Die Zelte sind sehr schwer und lassen sich ohne Auto kaum mit in den Urlaub nehmen.
Kinder müssen an die frische Luft
Früher haben Kinder fast nur draußen gespielt. Sie waren im Wald, haben Lager gebaut oder sind auf Bäume geklettert. Das war für viele der normale Alltag. Heute ist das anders. Die meisten Kinder verbringen ihre Freizeit mit Fernseher, Computer oder anderer Unterhaltungselektronik. Draußen zu sein ist für die wenigsten normal. Ein Camping-Urlaub kann den Kindern die Natur näherbringen und zeigen, dass es auch dort Aufregendes und Schönes zu erleben gibt. Dafür ist es natürlich sinnvoll, dass die Unterhaltungselektronik zu Hause oder zumindest eingepackt bleibt für schlechtes Wetter. Zudem sollte das Freizeitangebot entsprechend gestaltet sein. Viele Kinder müssen erst lernen, was es in der Natur für Möglichkeiten gibt.
Ein schöner und günstiger Urlaub
Es ist nicht immer notwendig, in die Ferne zu fliegen, um einen schönen Urlaub zu verbringen. Das ist kostspielig und auch nicht sehr nachhaltig. Die Gebühren für den Campingaufenthalt sind im Vergleich zu einem Hotel sehr klein. Da wird auch ein längerer Urlaub wieder erschwinglich. Die Kosten für die Verpflegung fallen zu Hause ja ebenfalls an.
Zudem sind schöne Orte nicht immer nur die weit entfernten. In Deutschland gibt es viele schöne Regionen, die zum Zelten mit Kindern ideal sind. Spätestens wenn das Lagerfeuer knistert und auf dem Campingkocher ein leckeres Essen brutzelt, verstehen die meisten Kinder, dass gar nicht so viel notwendig ist, um eine schöne Zeit zu haben.
Was braucht es für einen gelungenen Zelturlaub?
Das Zelt ist Schlafplatz und Rückzugsort und sollte natürlich entsprechend groß sein. Es kann auch sinnvoll sein, für größere Kinder ein zusätzliches Zelt aufzustellen.
Die richtige Bekleidung ist essenziell. Auch im Sommer sollte regenfeste und kuschelig-warme Kleidung nicht im Gepäck fehlen. Außerdem sind Sonnenschutz und Sommerkleidung wichtig, die ruhig etwas strapazierfähiger sein darf.
An nützlichen Helfern brauchen Campingfans Taschenlampen für den nächtlichen Gang zur Toilette, eine Kühlbox, ein Taschenmesser, Wasserkanister und – ganz besonders wichtig – Mückenspray.
Die Schlafstätte sollte komfortabel sein. Dazu tragen aufblasbare Isomatten und die richtigen Schlafsäcke wesentlich bei.
Zum Kochen genügt meist ein Gaskocher, der sich einfach bedienen lässt und wartungsarm ist. Ausreichend Gaskartuschen sollten ebenfalls im Gepäck sein.
Damit die Kinder sich nicht langweilen, ist ein kleines Unterhaltungsprogramm hilfreich, beispielsweise Kartenspiele, Bälle, Frisbee, Spielzeug für den Sandkasten oder Gesellschaftsspiele sind schon mal ein guter Anfang. Wie wäre es mit einer kleinen Nachtwanderung?
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