Fünf kleine Dörfer im Oberallgäu sind von den als ‚Hörner’ benannten Gipfeln der Voralpen umgeben: Fischen, Ofterschwang, Obermaiselstein, Bolsterlang und Balderschwang heißen die Hörnerdörfer direkt vor den Allgäuer Hochalpen.
Kurze Wege überzeugen: nicht so hoch gelegen, nicht so weit vom Norden Deutschlands aus erreichbar, sind sie die ideale Destination für einen Kurzurlaub im Schnee und bieten nachhaltige Skigebiete für Familien und Genießer.
Neben der einfachen Anreise mit der Bahn punktet die Region mit Bio-Kraftstoff betriebenen Pistenraupen und einer regionalen Fokussierung in Sachen Nachhaltigkeit.
Was dich beim nachhaltigen Skifahren im Allgäu in den Hörnerdörfern erwartet, davon berichtet dieser Artikel.
Die Anreise
Zu einem nachhaltigen Skiurlaub gehört die Anreise mit der Bahn oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Denn Dreiviertel der durch den Skitourismus verursachten CO2-Emissionen resultieren rein aus der Anreise mit dem PKW.
Um nachhaltig in die Allgäuer Hörnerdörfer zu gelangen, fährst du am besten mit der Bahn nach Fischen.
Die Anbindung an das regionale Bahnnetz ist gut. Ulm und München Hbf sind jeweils in direkter Verbindung mit der Regionalbahn in etwa zwei Fahrtstunden zu erreichen.
Von dort gibt es ein gut ausgebautes Busnetz in die einzelnen Ortschaften.
Die Skigebiete
Die fünf Skigebiete der Hörnerdörfer sind klein und überschaubar. Sie sind bestens für Familien und Genuss-Skifahrer geeignet.
Für Abwechslung ist gesorgt und für jedes Können etwas geboten: von einfachen blauen Pisten bis zur anspruchsvollen FIS-Weltcup-Strecke in Ofterschwang.
Die rund 90 Pistenkilometer sind landschaftsverträglich errichtet und Erweiterungen nicht geplant. Die Liftbetreiber arbeiten eng mit der Naturschutzbehörde zusammen.
Um einen durchgängigen Skibetrieb zu sichern, ist auch hier eine technische Beschneiung nötig. Allerdings verbraucht die Schneeerzeugung dabei kein Wasser, weil Oberflächenwasser gesammelt und ohne jegliche Zusätze verschneit wird. Mit der Schneeschmelze wird das Wasser in den Wasserkreislauf zurückgegeben.
Die Großzahl der Bergbahnen produziert ihren Schnee bereits mit klimaneutralem Ökostrom, z.B. aus alpiner Wasserkraft.
Auch in der Pistenpräparierung wird zunehmend nachhaltig gearbeitet: durch den Einsatz von Bio-Kraftstoffen statt Diesel werden 90 % CO₂ eingespart.
Der Skipass
Insgesamt stehen dem alpinen Skifahrer 90 Pistenkilometer und 31 Liftanlagen für alle Level zur Verfügung.
Der Hörnerschnee(S)paß gilt für alle fünf Skigebiete der Hörnerdörfer in Balderschwang, Bolsterlang, Grasgehren-Riedberghorn, Fischen und Ofterschwang.
Die Gebiete sind allerdings nicht über Pisten miteinander verbunden, da die Naturschutzbehörde den Bau weiterer Liftanlagen abgelehnt hat. Sie können jedoch mit öffentlichen Bussen oder mit dem Auto leicht erreicht und verbunden werden.
Der Preis für den Skipass ist vergleichsweise günstig. So kostet in der Wintersaison 2023/24 ein Fünf-Tages-Pass etwa 193,00 €, womit der Tagespreis bei etwa 38,00 € liegt.
Und einen Bonus gibt`s noch obendrauf: der Skipass gilt zusätzlich für vier Stunden Badespaß im Erlebnis- und Freizeitbad Wonnemar in Sonthofen.
Die Hütten
Wichtig für Genuss-Skifahrer wie mich sind die neben den Pisten auch immer die Einkehrmöglichkeiten in urige Almhütten.
Und daran mangelt es nicht in den Hörnerdörfern – im Gegenteil. Die Auswahl ist riesig und reicht von einfachen, zünftigen Berghütten bis hin zu modern renovierten Almrestaurants.
Zu meinen Favoriten gehörte die Weltcup-Hütte im Skigebiet Ofterschwang. In Balderschwang haben mir die Köpfle Alpe und Boden besonders gut gefallen.
Boden Balderschwang* ist nicht nur tagsüber ein prima Ort zum Einkehren, sondern auch für einen gemütlichen Hüttenabend in der Gruppe – gerne in Kombination mit Eisstockschießen auf der eigenen Bahn. Und um das ganze abzurunden, kannst du sogar hier übernachten.
Winterspaß abseits der Piste
Was mir an einem Winterurlaub in den Hörnerdörfern besonders gut gefällt, ist, dass es neben dem Skifahren im Allgäu viele weitere Möglichkeiten gibt, im Schnee aktiv zu sein.
So kannst du zum Beispiel in Balderschwang direkt vom Ort aus auf eine DSV-zertifizierte Langlaufloipe starten, die bis in den Bregenzer Wald und nach Österreich führt.
Insgesamt sind mehr als 110 Kilometer Loipen für den Langlauf gespurt. Die Orte Fischen, Ofterschwang, Obermeiselstein und Bolsterlang sind loipentechnisch miteinander verbunden.
Wer gerne rodelt, kann sich in Ofterschwang auf der rund einen Kilometer langen Rodelbahn austoben oder in Fischen in Spezial-Holzschlitten vom Schlepplift wieder hochziehen lassen.
Bei meinem nächsten Besuch werde ich ganz bestimmt eine geführte Schneeschuhwanderung mit einem Guide ausprobieren. Er kennt die naturverträglichen und sicheren Wege mit den besten Aussichtspunkten und in der Gruppe macht Wintersport sowieso immer am meisten Spaß.
Wanderfreunde können die Allgäuer Winterlandschaft auf mehr als 50 Kilometern geräumten Winter-Wanderwegen erkunden. Atemberaubend sind die Höhenwanderwege, die man mit den Bergbahnen erreichen kann. Der Panoramaweg von der Bergstation der Hörnerbahn zum Berghaus Schwaben gehört laut ADAC-Skiguide zu den schönsten Berg-Erlebnissen im Allgäu.
Regionalität
Unter dem Qualitätssiegel „Gutes vom Dorf“ wird die Vermarktung lokaler Produkte gefördert. Die Liaison zwischen intakter Natur, nachhaltiger Alpenwirtschaft und überliefertem Naturwissen hat deutschlandweit eine Vorbildfunktion.
In vielen Gastronomiebetrieben werden überwiegend regionale Produkte verwendet. Die Allgäuer Delikatessen aus der Direktvermarktung sind ein beliebtes Mitbringsel und Souvenir.
Auch viele Skischulen und Fachgeschäfte für Sportartikel und Freizeitmode führen Marken aus nachhaltiger und regionaler Produktion.
Die 5 Hörnerdörfer
Nachfolgend stelle ich dir die einzelnen Ortschaften in einem Kurzporträt einzeln vor:
Fischen
Von den insgesamt fünf Hörnerdörfern ist Fischen mit etwa 3.300 Einwohnern die größte Gemeinde.
Sie liegt im schönen Illertal und bietet eine grandiose Aussicht auf die Allgäuer Bergriesen und die Hörnerkette. Durch die frische Bergluft zählt Fischen zu den heilklimatischen Kurorten.
Im Winter ist Fischen der ideale Ausgangspunkt für Langläufer und Winterwanderer. Das kleine Skigebiet in Fischen ist vor allem für Anfänger und Kinder ideal. Die Kleinen fühlen sich auf dem Zauberteppich und der eigenen Rodelbahn mit Hornschlitten pudelwohl.
In Fischen gibt es übrigens ein FIS-Skimuseum, das die Erinnerung an die Geschichte des Ski-Sports und der historischen Skirennen wachhält. Nicht nur eine herrliche Schlecht-Wetter-Alternative, sondern auch sonst empfehlenswert!
Ofterschwang
Das urige Oberallgäuer Bergdorf Ofterschwang ist mit seinen etwa 2.000 Einwohnern das zweitgrößte Hörnerdorf.
Das Zwei-Täler-Skigebiet Ofterschwang-Gundesried hat für alle Könnerstufen des alpinen Bergsports etwas zu bieten: Wer die sportliche Herausforderung sucht, ist auf alle Fälle auf der FIS-Damen-Weltcup-Strecke richtig.
Im Verbund mit Bolsterlang bieten die Allgäuer Hörnerbahnen insgesamt 15 Liftanlagen, davon eine 8er-Kabinenbahn, eine 6er-Kabinenbahn und je vier Sessel- und Schlepplifte und ein großes Kinderskigelände an der Bergstation.
Im Dorfladen gibt es leckeren Käse, Wurst und Spirituosen aus der Reihe „Gutes vom Dorf“. Sogar ein Rundwanderweg, bei dem die Gäste unterwegs regionale Qualitätsprodukte vom Bergkäse bis zur Hirschsalami genießen können, trägt den Namen dieses Zertifikats.
Sehenswert ist das Busche-Berta-Haus, ein historischer Hof mit Käsekeller, Brennerei und Keramik-Manufaktur.
Übernachtungstipps Ofterschwang:
Vor dem Ortseingang von Ofterschwang liegt das Fünf-Sterne-Resort Sonnenalp*, das einen ganzjährigen Luxusurlaub im Allgäu bietet, im Sommer mit einem Golfplatz vor herrlicher Bergkulisse.
Urig und gemütlich ist das Landhotel Alphorn*, in dem der Besitzer jeden Sonntag zum Weißwurstfrühstück den Gästen auf seinem Alphorn vorspielt, das seine historischen Wurzeln nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Allgäu hat.
Balderschwang
Wer hätte es gedacht? Offiziell ist Balderschwang das schneereichste Dorf in Deutschland! Aufgrund seiner Schneesicherheit wird es auch „Bayerisch Sibirien“ genannt.
Die Lage in 1.044 Metern Höhe hat dem Ort und seinen nur 374 Einwohnern den Titel „höchst gelegene Gemeinde in Deutschland“ beschert.
Die Angebote für Familien sind ausgezeichnet. Auf die Skifahrer warten 40 Pistenkilometer, die mit drei Sesselbahnen und acht Schleppliften erreicht werden können.
Aber auch für andere Winteraktivitäten wie Langlauf eignet sich das Alpdorf hervorragend: So startet direkt im Ort ein DSV-zertifiziertes Loipennetz.
Geführte Schneeschuhwanderungen, Naturrodeln oder romantische Pferdeschlittenfahrten runden das perfekte Wintererlebnis im Schnee ab.
Übernachtungstipps Balderschwang:
Das inhabergeführte Kräuterhotel Kienle* liegt zentral in der Ortsmitte und verfügt über einen schönen Wellnessbereich. Die Liftstation kann fußläufig erreicht werden.
Im Restaurant des Bio-Berg-Hotel Ifenblick* verwöhnt Starköchin Nina Meyer den Gaumen der Gäste mit ihrer regionalen Bio-Küche und ungewöhnlichen Geschmackskombinationen.
Boden Balderschwang* ist die urige Berghütte direkt an der Skipiste, die ich dir bereits bei den Almhütten vorgestellt habe.
Bolsterlang
Der Ort liegt ruhig auf einem sonnigen Hochplateau. Im Verbund mit Ofterschwang bietet das Skigebiet der Allgäuer Hörnerbahnen insgesamt 15 Liftanlagen und ein großes Kinderskigelände.
Außerdem ist der Allgäuer Alpenparcours und der Bogenübungsplatz ein Eldorado für Bogenschützen.
Obermaiselstein
Der Luftkurort in 859 Metern Höhe beheimatet mit der Sturmannshöhle, der einzig begehbaren Schauhöhle im Allgäu, eine echte Attraktion.
Der Alpenwildpark lädt zur winterlichen Wildfütterung ein und es locken verschiedene Winterwanderwege.
Das nächstgelegne Skigebiet ist das kleinste der Hörnerdörfer, Riedberghorn-Grasgehren.
Fazit
Für mich ist das Skifahren im Allgäu in den kleinen Skigebieten der Hörnerdörfer ideal für Familien und Genuss-Skifahrer.
Wer auch nur über ein Wochenende kommen und nicht den weiten Weg bis in die Alpen zurücklegen möchte, ist den Allgäuer Voralpen und den Hörnerdörfern bestens aufgehoben.
Die Preise für die Skipässe sind im Vergleich zu den großen Skigebieten der Alpen wirklich günstig. Das Preisniveau für die Verpflegung und Übernachtungen ist dagegen gleich.
Weiterlesen
Noch mehr Infos zum nachhaltigen Skifahren in den Hörnerdörfern gibt es auf dem Lifestyle Blog Spreeblogger: Wintertraum Allgäu – Skifahren in den Hörnerdörfern
Wenn du auf der Suche nach einem Reiseführer für den Winter im Allgäu bist, empfehle ich dir den KOMPASS Endlich Winter – Alläguer Alpen: 40 Skitouren*
Hinweis zur Transparenz: ich wurde von der Allgäu GmbH und der Tourismus Hörnerdörfer GmbH freundlicherweise zu dieser Pressereise Nachhaltig Skifahren im Allgäu in die Hörnerdörfer eingeladen. Die von mir in diesem Beitrag geäußerte Begeisterung entspricht jedoch meiner Meinung und wurde dadurch nicht beeinflusst. Ich empfehle wie immer nur Dinge, von denen ich überzeugt bin.
Hi, ich bin Sabine,
reisesüchtig und fernwehgeplagt.
Als ausgebildete Touristikerin habe ich mich auch beruflich immer mit dem Reisen beschäftigt. Mit meinen authentischen Erfahrungsberichten und Tipps möchte ich deine Reiseplanung erleichtern.
Denn soviel ist sicher: Reisen tut immer gut. (Voltaire)
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