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Wer öfter mit Teenagern verreist, kennt die Herausforderung, einen Urlaub zu buchen, der der geamten Familie gefällt.
Diesmal war es leicht: bei uns stand ein Segeltörn in Griechenland schon lange weit oben auf der Reise-Wunschliste.
Im Sommer 2023 haben wir uns diesen Traum erfüllt und sind mit einem Katamaran durch die Ionischen Inseln gesegelt.
Mit an Bord: ein professioneller Skipper, der uns in einsame Buchten und verschlafene Hafenorte mit reizenden Tavernen geführt hat.
Selten verlief ein Familienurlaub so harmonisch und entspannt. Die Kids haben beim Ankern und Anlegen geholfen – ansonsten standen Baden, Schnorcheln, Sonnen und Chillen auf dem Programm.
Unsere Erfahrungen und die 10 besten Tipps für deinen Familien Segeltörn findest du in diesem Blogartikel.
Familien Segeltörn
Argos Yachtcharter
Bei meiner Recherche für unseren Segeltörn bin ich auf den in Wiesbaden ansässigen Veranstalter für Bootsvermietungen Argos Yachtcharter & Touristik GmbH gestoßen.
In einem ersten Telefonat wurden viele meiner Fragen geklärt. So hatte ich ursprünglich an einen Segeltörn durch die Kykladen gedacht. Da auf den Kykladen jedoch relativ viel Wind herrscht, ist es nicht als Anfänger- oder Familien-Segelgebiet geeignet.
Schließlich werde ich leicht seekrank und wollte auf Nummer sicher gehen. Deshalb hat mir Argos Yachtcharter als Bootstyp einen Motor-Katamaran empfohlen, der mit seinen zwei Rümpfen ruhiger auf dem Wasser liegt als andere Boote.
Letztendlich haben wir den Segeltörn mit Argos Yachtcharter auf einem Boot des Anbieters Istion Yachting gebucht.
Argos Yachtcharter vermittelt unterschiedliche Bootsanbieter in vielen Regionen weltweit.
Unser Boot
Auf Empfehlung von Argos Yachtcharter buchten wir einen Motor-Katamaran. Er ist vom Wind unabhängig und fährt bis zu 18 Knoten schnell. Die optimal in beiden Rümpfen platzierten Motoren tragen zum Gleichgewicht des Boots bei und sorgen für ein angenehmes Fahrgefühl. Heißt, er liegt viel ruhiger auf dem Wasser als ein Segelboot.
Ein weiterer Vorteil ist das große Platzangebot mit dem Netz zum Chillen zwischen den beiden Rümpfen. Das war unser Lieblingsplatz!
Der Platzbedarf an Bord ist von der Personenzahl abhängig, mit der du reist. Wir sind mit unseren drei Kindern plus der Freundin des Ältesten, also mit insgesamt sechs Personen gereist.
Wir haben deshalb für unsere Familien Bootstour die Lagoon 400S2 gebucht, die insgesamt über 4 Kabinen mit eigenem Bad/WC verfügt. Zulässig ist sie sogar für 10 Personen, aber dann wird es definitiv sehr eng.
Die Kabinen auf unserem Boot waren recht klein und es gab wenig Platz zum Verstauen. Das Bad ist mit dem eines Campers oder Wohnmobils vergleichbar.
Wir fanden das überhaupt nicht schlimm, da wir uns nur zum Schlafen in den Kabinen aufgehalten haben und der Katamaran ansonsten viel Platz zum Aufhalten innen und außen bot. Ich finde nur, man sollte vorher wissen, dass man -zumindest in dieser Bootskategorie- keinen Luxus erwarten darf.
Mein Tipp: achte bei der Buchung darauf, dass das Boot einen Generator hat, damit könnt ihr die Klimaanlage betreiben. Außerdem fanden wir die Außendusche und das Beiboot (mit Motor) sehr praktisch. Vor Ort kannst du noch Zusatzleistungen wie zum Beispiel ein Stand-Up-Paddle buchen.
Wenn du keinen Boots-Führerschein hast und nicht selbst segeln kannst, musst du noch einen Skipper hinzubuchen und für diesen eine Kabine extra bereitstellen. Für seine Verpflegung bist du übrigens auch zuständig.
Noch ein Wort zum Segeln: ich hatte mir vorgestellt, dass die Segel des Katamarans immer offen sind und wir quasi mit Wind und Motor gleichzeitig segeln. Das war jedoch nicht der Fall. Wir sind sogar ausschließlich mit Motorantrieb gesegelt, da der Wind zum Segeln gar nicht stark genug war. Der Skipper hat mir erklärt, dass man dafür mindestens 12 Knoten Windstärke braucht.
Wir haben letztlich nur ein einziges Mal „die Segel gehisst“, weil wir das unbedingt mal sehen wollten. Da war jedoch der Wind wieder so gering, dass wir den Motor zur Unterstützung sowieso gleich wieder einsetzten mussten.
Also war das streng genommen kein „segeln“ und auch kein „Segeltörn“. Allerdings finde ich es durchaus üblich, das Wort zu benutzen, auch wenn man damit die Fahrt mit dem Motor-Katamaran meint.
Die Route
Auf der Karte und in einem Routen-Beispiel habe ich gesehen, dass man von Lefkada aus bis nach Zakynthos segeln kann. Die Insel ist bekannt für seine weißen Kalksteinfelsen mit den traumhaft Sandstränden und türkisem Wasser. Deshalb hatte ich mir in den Kopf gesetzt, bis dort hin zu segeln.
An Bord angekommen, haben wir zunächst ein „Meeting“ mit unserem Skipper/Kapitän abgehalten und berieten uns über die Route. Er fragte nach unseren Vorstellungen und ich erzählte ihm, was mein Ziel war.
Sein Einwand war, dass die Strecke nach Zakynthos viel zu weit sei und wir zwei Tage durchgehend fahren müssten, um dort hinzukommen.
Die vom Vermieter beispielhaft angegebene Route, die zu den größten Ionischen Inseln nach Kefalonia, Ithaka und Zakynthos führte, wäre nur für eine Gruppe erfahrener Segler machbar, die sich in Tag- und Nacht-Schichten am Steuer abwechseln.
Er hat uns eine andere, viel kleinere Route vorgeschlagen, die auf die kleineren Ionischen Inseln Meganissi, Kalamos und Ithaka führen sollte.
Unserem Wunsch, nicht jede Nacht im Hafen zu verbringen, würde er entsprechen: Zwei Mal würden wir in Buchten ankern und draußen auf dem Meer übernachten.
Ich muss zugeben, dass ich zunächst enttäuscht war, mich dann aber – mehr oder weniger gezwungenermaßen – auf seinen Vorschlag eingelassen habe.
Der Wunsch unserer Kinder bei dem Meeting war es noch, häufig Badestopps zum Schnorcheln zu machen und nur kleinere Hafenorte anzusteuern, weil sie auf größere Orte und Sightseeing keine Lust hatten.
Außerdem hatten wir bei der Übernahme des Boots noch ein Stand-up-Paddling Bord gemietet, das wir alle mal ausprobieren wollten.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass unser Skipper auf diese Wünsche eingegangen ist und uns dadurch wirklich eine unvergessliche Zeit beschert hat.
Wir sind nie mehr als etwa drei Stunden täglich gesegelt und haben unterwegs viele Badestopps in traumhaften Buchten gemacht. Die kleinen Hafenorte, in die er uns geführt hat, stehen meist in keinem Reiseführer.
Die Tavernen und Restaurants waren urig und gemütlich, das typisch griechische Essen jedes Mal ein Genuss. Ja, es waren außer uns auch noch andere Bootsurlauber unterwegs, aber lange nicht so viele wie in anderen touristischen Urlaubsorten während der Hochsaison.
Und türkisblaue Buchten und weiße Kalksteinfelsen haben wir schließlich auch gesehen – nur lange nicht so überlaufen wie die auf Zakynthos.
Mein Tipp für einen unvergesslichen Familien Segeltörn lautet deshalb: Vertraue Deinem Skipper! Nenne ihm zu Beginn eure Wünsche und dann lass ihn machen!
Hier zur Info kurz unsere Route, die wir wegen eines starken Winds in Kioni leider nochmal kürzen mussten und dort eine weitere Nacht verbracht haben.
Dabei haben wir gelernt, dass man flexibel bleiben muss, weil sich das Wetter immer wieder ändern kann und damit auch die Route angepasst werden muss. Und die Sicherheit aller hat natürlich immer die höchste Priorität.
Tag 1: Übernahme des Boots in Lefkada Marina, Übernachtung in der Bucht vor Paleros
Tag 2: Vathi auf Meganisi (mein Lieblingsort, wie aus dem griechischen Bilderbuch)
Tag 3: Kalamos auf Kalamos (mit toller Taverne bei George)
Tag 4: nach dem Besuch von Atokos (One House Bay) Ankern in einer Bucht vor Ithaka, mit dem Dinghi (Beiboot) ging es zur Taverne zum Abendessen
Tag 5-6: Kioni auf Ithaka – hier mussten wir eine Tag länger verbringen als geplant wegen der starken Wind-Warnung. Der Wind war heftig, aber in der geschützten Bucht haben wir uns jederzeit sicher gefühlt. Alternativ wären wir an diesem Tag nach Fiscardo im Norden Kefalonias gefahren
Tag 7: Rückfahrt nach Lefkada und Rückgabe des Boots, anschließend letzte Übernachtung im Hafen von Lefkada
Zur Info: Die Anmietung der Boote erfolgt immer wochenweise von Samstag bis Samstag. Dabei ist es vorgeschrieben, dass man am Freitagabend zur Marina zurückkehrt und die letzte Nacht noch an Bord verbringen kann.
Preise
Let`s talk about money. Normalerweise schreibe ich auf meinem Blog nie über Geld oder Preise und erwähne nicht, ob etwas teuer ist oder nicht, denn das liegt für mich alleine im Auge des Betrachters.
An dieser Stelle mache ich eine Ausnahme, denn ich finde es wichtig, darauf hinzuweisen, dass ein Segeltörn mit der Familie ein sehr kostspieliges Vergnügen ist. Außerdem wurde ich bereits nach der Reise oft dazu befragt.
Also werde ich nachfolgend die Preise auflisten, die wir für einzelne Posten bezahlt haben, von denen ich vorher zum Teil noch nie gehört hatte.
Bevor ich dir die Preise nenne, möchte ich allerdings darauf hinweisen, dass ich absolut der Meinung bin, dass sich jeder Cent dieser Ausgaben für einen Segelurlaub mit der Familie lohnt und es die Sache absolut wert ist, wenn man es sich leisten kann.
Das ist ein ganz besonderer Urlaub, den man wahrscheinlich nur ein einziges Mal mit der ganzen Familie erlebt.
Aber nun endlich die Zahlen:
Bootsmiete: 6.900 €
Skipper: 1.330 €
Service-Paket: 250 €
Kaution: 350 € (nicht erstattbar)
Kaution: 700 € (erstattbar, über Kreditkarte)
Verpflegung Skipper: 300 €
Wassertank füllen: 35 €
Benzin: 450 €
Stand-Up-Paddle Leihe: 120,00 €
Wifi an Bord: 80,00 €
gesamt: 9.815 € (ohne die erstattungsfähige Kaution)
Hinzu kommen die Kosten für die Anreise und die Verpflegung.
Offenlegung: Im Rahmen der Veröffentlichung dieses Blogartikels erhielt ich einen kleinen Rabatt von Argos Yachtcharter auf den Preis der Bootsanmietung. Da wir das Boot zur absoluten Hochsaison in den Sommerferien angemietet haben, fiel dieser jedoch verständlicherweise nicht sehr hoch aus. Meine hier dargestellte Meinung bleibt davon natürlich unberührt.
Die 10 ultimativen Tipps für deinen Familien Segeltörn
√ Lass dich vor der Buchung beraten in Bezug auf das Segelrevier und den Bootstyp
√ Wähle das Boot nicht zu klein
√ Wähle ein möglichst neues Baujahr
√ Vertraue vor Ort den Vorschlägen des Skippers in Bezug auf die Route und andere Empfehlungen
√ Nehmt euch bei der Route nicht zu viel vor und bleibt flexibel
√ Die Route und die Sehenswürdigkeiten sind auf dieser Reise nebensächlich, es geht vielmehr um das Erlebnis
√ Erwarte keinen Komfort in den Kabinen – in der Einfachheit liegt der Reiz
√ Es ist ein kostspieliges Vergnügen, aber das einmalige Erlebnis ist jeden Cent wert
√ Reise mit leichtem Gepäck und nimm nur wenig mit, du brauchst nicht viel
√ Packe Taschen statt Koffer, die können auf dem Boot besser verstaut werden
Der allerwichtichtigste Tipp für euren Familien Segeltörn aber ist: Genieße jeden Augenblick in vollen Zügen!
Hi, ich bin Sabine,
reisesüchtig und fernwehgeplagt.
Als ausgebildete Touristikerin habe ich mich auch beruflich immer mit dem Reisen beschäftigt. Mit meinen authentischen Erfahrungsberichten und Tipps möchte ich deine Reiseplanung erleichtern.
Denn soviel ist sicher: Reisen tut immer gut. (Voltaire)
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